Translate

Twitter Updates

Montag, 12. Juli 2010

Wenn der Bastler dreimal klingelt

Beim Haus meiner Eltern stand die Renovierung der Haustür an. Dabei sollte es auch neue Klingeltaster geben. Um die geht es in diesem Blogeintrag.

Vorher:


Nachher:


Die Edelstahlplatte hat mein Vater gebohrt und poliert, die Taster findet man bei diversen Elektronik-Versandhäusern unter dem Stichwort "Vandalismus-sichere Taster", die Schriftzüge sind selbstklebende Folie und entstammen einem Schneidplotter, auch sehr günstig bestellt.
Anstatt vorher zwei, gibt es nun drei Klingeltaster. Hinter der dritten Taste verbirgt sich ein modifizierter Sender eines Funk-Gongs, mein Anteil an der Renovierung.

Sender:

Der linke Teil der Platine, die Antenne, wurde um 90Grad angewinkelt, der rechte Teil fällt komplett weg.
Die Kodierschalter vom rechten Teil wurden neben die Batterie verlegt. Die durch die Teilung unterbrochenen Leiterbahnen wurden mit Kabeln wieder verbunden

Oben: Originalgehäuse
Unten: Die gefaltete Platine in einer Filmdose


Fast um die Hälfte kleiner und mittels Heißkleber Ameisen-sicher verschlossen.

Fertig um in einem kleinen Loch hinter dem Klingelschild zu verschwinden:

Links der Empfänger, der jetzt an beliebiger Stelle durch Haus schallt.
Rechts der Mini-Sender aus dem lediglich die Drähte herausragen, an denen jetzt der dritte Taster angeschlossen ist.

Donnerstag, 8. April 2010

Wie man einen SEGA Game-Gear öffnet

Unverhofft bin ich an einen Game-Gear gekommen. Natürlich kaputt.



Hier mal meine Variante das Gehäuse zu öffnen:
Eine der Schrauben ist nur mit einem Spezial-Werkzeug zu lösen.
Sowas habe ich natürlich nicht und die Lust sowas anzufertigen erst recht nicht.



Man benötigt:
  • Etwas dünne Folie, z.B. von einer Schokoladen-Verpackung.
  • Heißkleber
  • Ein Stück Kupfer oder Alluminium Blech
  • Ein Stück Klebeband
  • Ein dünner Bohrer, cirka 1mm
  • Ein Seitenschneider
  • Eine Kombizange
  • Ein kleiner Kreuzschraubendreher


Mit dem Bohrer bohrt man möglichst viele Löcher rund um die Spezial-Schraube herum:
Löcher

Die restlichen Schrauben lassen sich mit einem normalen Kreuzschraubendreher lösen.
Jetzt das Gehäuse aufklappen und die Steckverbindungen lösen, sowie das Blech um das ausgefranzte Loch abschrauben.
Die Spezial-Schraube lässt sich jetzt ganz einfach mit der Kombizange lösen und entsorgen. :-)

Die Reste des ausgefranzten Loches mit einem Seitenschneider entfernen, von außen das Stück Kupferblech mit dem Klebeband über das Loch kleben, mit Heißkleber auffüllen und von innen die Folie in den noch heißen Kleber drücken. Sobald der Kleber vollständig erkaltet ist, lässt sich das Kupferblech wieder ablösen.

Fertig!
fertig!

Samstag, 6. März 2010

Drahtauslöser für die Olympus C-7070 WZ

Ich hätte für meine Kamera gerne einen Drahtauslöser (Kabelfernbedienung).
Zwar habe ich die überaus praktische Infrarot Fernbedienung RM-CB1, doch die hat so ihre Grenzen: Der IR-Sensor ist vorn an der Kamera, man muss also schon guten Sichtkontakt haben. Bei einiger Entfernung tut sich dann gar nix mehr.

Leider habe ich es mit der Olympus Camedia-7070 Wide Zoom nicht so einfach, wie bei manch anderer Kamera: Die Kontakt-Pads für den Drahtauslöser sind versteckt unter dem Scharnier des Batteriefachdeckels. Um da ran zu kommen muss man den Deckel entfernen.
Und eine einfache Möglichkeit dort etwas fest zu verankern, wie einen Stecker, den man einsteckt, gibt es auch nicht.

Hier mit abgenommener Abdeckung.


Die einzige Möglichkeit einen Kontakt zu den Pads herzustellen scheint in dem Batteriegriff B-HLD20 zu bestehen, doch der ist für das was er kann ziemlich teuer.
Warum nicht einfach was ähnliches aus Fimo kneten? :-)

Gesagt getan: (oder so)

Mit Hilfe einer Pastamaschine habe ich Fimo in Schwarz und Silber-Metallic gemischt, um die Farbe an das Gehäuse der Kamera anzupassen.


Nach mehreren Durchgängen seht das Ergebnis ziemlich perfekt aus. Mit der Hand hätte ich mich dafür ganz schön quälen müssen.


Für das Stativgewinde in dem Adapter und für das festschrauben des Adapters an der Kamera habe ich zwei Stativ-Schrauben gekauft und für die Kontaktierung habe ich mir sogenannte Pogo-Pins besorgt.

Federnde Kontaktelemente, die einfach eingelötet werden können. Links daneben: Der Batteriefachdeckel.


Um den Adapter aus Knetmasse auch schön gerade hinzubekommen habe ich vorher noch eine Wasserwage auf die Kamera gebastelt. Zu sehen im Blogeintrag: Warum kaufe ich sowas eigentlich nicht fertig?




Tja... Und dann ist was komisches passiert: Ich habe es doch noch geschafft an einen billigen Batteriegriff zu kommen.
Also wurde mein ganzer Plan wieder über den Haufen geworfen. :-D



Neuanfang:

Jetzt muss ich mich nicht mehr darum kümmern, wie ich die Kontaktelemente an die Kamera befestige, aber am Ziel bin ich damit noch längst nicht.

Ich will wenigstens auf die eigentliche Kabelfernbedienung RM-CB1 von Olympus verzichten, die genauso überteuert ist und am Batteriegriff B-HLD20 angeschlossen werden kann. Außerdem kann man damit nur Autofokus und Auslöser betätigen. Mit meiner Lösung habe ich zusätzlich noch die Möglichkeit den Zoom zu steuern und ich kann feststellen, ob die Kamera eingeschaltet ist.


Flachbandkabel direkt an die Pogo-Pins im B-HLD20 angelötet.

Auf dem Zettel sieht man die Belegung der Kontaktpads. Ich hab sie mal von 1-5 durchnummeriert. Die Zeichnung oben Links soll ein Blick auf die Unterseite der Kamera darstellen.

  1. GND: Masse

  2. Fokus: interner Pullup ständig an.

  3. Auslöser: interner Pullup ständig an.

  4. Ranzoomen: interner Pullup nur, wenn die Kamera an ist.

  5. Wegzoomen: interner Pullup nur, wenn die Kamera an ist.


Zusätzlich gibt es bei mir noch den Kontakt X: Gleichzeitiges betätigen von Fokus und Auslöser. Durch Dioden, die an einer kleinen Platine in das Kabel reingestrickt sind, verhindere ich dabei, daß sich Fokus und Auslöser gegenseitig betätigen.


Das andere Ende des Flachbandkabels endet in diesem 9-Poligen Sub-D Stecker mit eingebautem Gewinde für die Befestigungsschrauben.

Bilder vom ausfräsen des Ausschnittes für den Stecker und das wegfräsen von störenden Stegen im Inneren habe ich mir mal gespart. Erstmal hatte ich keinen Nerv dazu, die Angelegenheit war auch so kompliziert genug. Und zweitens: Wenn das jemand nachbauen möchte. Die Position des Steckers ist eigentlich alles, was man wissen muss. Nur da ist Platz dafür. Der Rest ergibt sich von allein.


Warum jetzt ausgerechnet dieser 9-Polige Stecker?
Ganz einfach! Zur Steuerung benötige ich lediglich einen der Commodore/Atari kompatiblen Joysticks, von denen ich eine ziemlich große Sammlung habe. Die Belegung des Steckers ist daran angepasst.


*KLICK* Erster Funktionstest.

Hebel zurück: zoomt heran. Hebel nach vorn: zoomt weg. Beides wie beim Zoomhebel an der Kamera.
Hebel nach Links: Fokus. Hebel nach rechts: Auslöser. Feuer-Knopf drücken: Fokus und Auslöser werden gleichzeitig betätigt. Letzteres brauche ich nur, wenn ich ich erst fokussieren und etwas später auslösen will. Um ein Bild zu machen, reicht es auch nur den Auslöser zu betätigen, dabei wird kurz vorher fokussiert.


Juhu! Endlich fertig! Von der ersten Idee, bis zum fertigen Gerät sind bestimmt ein Jahr, wenn nicht sogar mehr vergangen. Lange Zeit hat der auseinander genommene Batteriegriff einfach nur rumgelegen, weil ich noch nicht die richtige Idee hatte, wohin der Stecker passen könnte.

Dienstag, 23. Februar 2010

Brüllwürfel aus Pappe

Der Monitor, den ich für C64 und Amiga 4000D benutze hat keine Lautsprecher. Doch wozu welche kaufen, wenn ich alles nötige habe?
Es muss nur richtig zusammengestellt werden.


Als Verstärker kommt die RU-120 aus dem Blogeintrag Endstufe zum Einsatz. Der Monitor ist übrigens ein Apple Studio-Display 15 Zoll, mit VGA, S-Video, Composite-Video, Audio Ein- und Ausgang sowie ADB Anschluß.

Gebaut mit:
  • 2 Lautsprecher, die früher mal zum Lauthöhren in Telefonen waren.

  • Ein paar Kabel

  • 2 kleine Kartons

  • Etwas Pappe

  • Holzleim

  • Schere, Messer, Schneidunterlage, Lötkolben und was man sonst noch an Werkzeug braucht.

Der einfache Aufbau als geschlossene Box hörte sich schon um einiges besser an, als die losen Lautsprecher.
Mit der Testversion von FuzzMeasure (MacOS) konnte ich das ausgegebene Signal messen und Schritt für Schritt die Leistung verbessern.

(Grün ist ohne Bassreflex-Rohr, Rot mit)

Zusätzlich ist also noch etwas dämmender Schaumstoff (auch eigentlich zum verpacken gedacht) und ein selbstgewickeltes Bassreflex-Rohr aus Pappe dazugekommen.
Die Resonanz-Frequenz des Rohres habe ich auf etwas unter 70Hz festgelegt. Bei den 3,9 Liter Volumen und einem Durchmesser von 3,7cm komme ich so auf eine Länge von 15cm.
Lieber wäre mir eine Frequenz von 100Hz gewesen, aber die verwendeten Lautsprecher sind schließlich Breitband-Typen. Hätte ich das Rohr auf 5cm gekürzt wäre der wichtige Bereich ab 1kHz nahezu weggefallen.
So ist der Bassbereich ein wenig angehoben und der hohe Bereich fällt nur minimal ab.
Ich finde auch, mit der Bassreflex-Öffnung sehen die Boxen ein wenig schicker aus.

Trotzdem ist es mir natürlich nicht gelungen aus Scheiße Gold zu machen. :-)
Es waren und sind immer noch winzige Lautsprecher die nur für Sprache optimiert sind, aber ich bin ganz zufrieden mit meinem Werk.

Freitag, 19. Februar 2010

Domata

Oder: Die Zähmung einer wiederspenstigen Festplatte.

Als ich neulich auf dem Wertstoffhof meinen Elektroschrott entsorgte,
fiel mein Blick auf eine kleine Platine die dort lag.
Hab sie mitgenommen, obwohl ich ja eigentlich Schrott losswerden wollte.

Wie sich meine Vermutung bestätigte, handelt es sich bei der Platine um ein
DOM ( Disk-on-Module ) quasi eine Festplatte im Miniformat, aus einer Zeit
als es noch keine SSD ( Solid-State-Disk ) gab.

So ohne weiteres ließ sich meine Neugier, was darauf gespeichert sein
könnte, allerdings nicht befriedigen. Ein DOM ist nämlich dazu gedacht,
direkt auf den IDE/ATA Anschluss des Motherboards gesteckt zu werden.
Das Teil hat eine Buchse anstatt einem Stecker und die ist zudem auch
noch Spiegelverkehrt.

Meine Lösung dazu:
2 x 22 polige, doppelreihige Stiftleisten,
davon auf jeder Seite den einen Pin entfernen für die verdrehsichere Codierung,
43 x kurze Kupferdrähte mit Lackisolierung,
Der obligatorische Heißkleber
und zuviel Zeit. :-)

Die Anschlüsse sind also von einer Reihe zur anderen,
überkreuz angelötet und ergeben zusammen mit dem Heißkleber einen
hübschen Adapter.

Funktioniert! Und die Konstruktion ist auch recht stabil.
Nur leider waren keine interresanten Daten auf dem 32Mb großen Modul.
Das war die Strafe für die Neugier.
Dafür bin ich im Umgang mit Lackisolierten Kupferdrähten sehr viel besser
geworden. - Das ist doch auch was.

Über mich

Mein Bild
Longboard Skater, Elektronik Bastler und Retro-Computer Fan.

Follower